Cognac ist vermutlich der berühmteste Weinbrand der Welt. Doch wie wird er hergestellt und was bedeutet VS, VSOP, XO? Gibt es Unterschiede bei der Qualität und wie funktioniert der Verschnitt?
Cognac – wo er herkommt und hergestellt wird
Cognac – Französische Destillationskunst mit Tradition
Cognac ist mehr als ein Branntwein – er ist das Ergebnis jahrhundertealter Handwerkskunst. Seit den 1920er-Jahren ist der Name geschützt: Nur Destillate aus der Region rund um die Stadt Cognac dürfen diesen Namen tragen.
Die Basis: Trauben mit Charakter
Die Grundlage für Cognac bilden weiße Rebsorten. An erster Stelle steht Ugni Blanc (Trebbiano), ergänzt durch Folle Blanche und Colombard. Diese Trauben ergeben einen leichten, säurebetonten Weißwein – ideal für die Destillation. Mindestens 90 % des Cognacs müssen aus diesen drei Sorten stammen, die restlichen 10 % können aus Rebsorten wie Montils, Sémillon, Select, Meslier St-François, Jurançon Blanc oder Folignan bestehen.
Vom Wein zum Eau-de-vie
Nach der Kelterung folgt die doppelte Destillation in Kupferbrennblasen. Ein präziser Prozess, der spätestens bis Ende März abgeschlossen sein muss. Entscheidend ist das „coeur“ – das Herzstück des zweiten Brandes. Nur dieser Teil wird für Cognac verwendet. Die Ausbeute ist gering: Aus zehn Fässern Wein entsteht am Ende nur ein Fass Cognac.
Reifezeit und Charakterbildung
Frisch destilliert ist Cognac noch klar und unentwickelt. Erst die Reifung in Limousin-Eichenfässern verleiht ihm Farbe und Aromen. Mindestens 2,5 Jahre muss das Eau-de-vie lagern, oft jedoch deutlich länger. Jährlich verdunsten etwa 4 % des Destillats – der sogenannte „Anteil der Engel“ (Part des Anges). Manche Cognacs enthalten Bestandteile, die über 50 oder sogar 100 Jahre gereift sind.
Der letzte Schliff: Die Assemblage
Zum Abschluss werden verschiedene Destillate kombiniert, um ein harmonisches Geschmacksprofil zu erzielen. Jeder Cognac muss mindestens 36 % Alkoholgehalt haben. Damit die Farbe konstant bleibt, wird gelegentlich mit Zuckercouleur nachjustiert.
Cognac ist ein Destillat mit Geschichte – geprägt von Handwerk, Zeit und Präzision.
Cognac Qualitäten
Die Reifung im Eichenfass bestimmt den Charakter eines Cognacs. Je länger er lagert, desto komplexer und vielschichtiger wird sein Aroma. Offizielle Qualitätsbezeichnungen geben dabei Orientierung – von jung und lebendig bis tief gereift und außergewöhnlich.
VS steht für Very Special. Diese Qualittätsstufe zeichnet jungen Cognac mit einer Fassreife (Lagerungszeit in Barriquefässern) von mindestens 2 Jahren aus. Aufgrund der relativ kurzen Reifezeit hat der Cognac nur wenig Kontakt mit dem Eichenfass die Farbe ist meist hell und blass. Für eine bessere Optik wird gerne etwas Zuckercouleur zugegeben, alternaitv kann VS Cognac auch mit drei Sternen gekennzeichnet werden.
VSOP steht für Very Special Old Pale. Diese Qualittätsstufe zeichnet jungen Cognac mit einer Fassreife (Lagerungszeit in Barriquefässern) von mindestens 2 Jahren aus. Aufgrund der relativ kurzen Reifezeit hat der Cognac nur wenig Kontakt mit dem Eichenfass die Farbe ist meist hell und blass. Für eine bessere Optik wird gerne etwas Zuckercouleur zugegeben, alternaitv kann VS Cognac auch mit drei Sternen gekennzeichnet werden.
XO steht für Extra Old, Napoleon, “Vielle Reserve”. Diese Qualittätsstufe zeichnet Cognac mit einer Fassreife (Lagerungszeit in Barriquefässern) von mindestens 6,5 Jahren aus. Aufgrund der langen Reifezeit hat der Cognac viel Kontakt mit dem Eichenfass die Farbe ist meist dunken und braun Für eine bessere Optik wird gerne etwas Zuckercouleur zugegeben, alternaitv kann VS Cognac auch mit drei Sternen gekennzeichnet werden.
XXO steht für Extra Extra Old. Diese Qualittätsstufe zeichnet Cognac mit einer Fassreife (Lagerungszeit in Barriquefässern) von mindestens 14 Jahren aus. Aufgrund der langen Reifezeit hat der Cognac viel Kontakt mit dem Eichenfass die Farbe ist meist dunken und braun Für eine bessere Optik wird gerne etwas Zuckercouleur zugegeben, alternaitv kann VS Cognac auch mit drei Sternen gekennzeichnet werden.
Weitere Cognac Bezeichnungen
Die wichtigsten Cognac-Qualitäten
VS (Very Special)
- Mindestlagerzeit: 2 Jahre
- Charakter: Jung, lebendig, mit frischen und fruchtigen Aromen.
- Ideal für Cocktails oder als Basis für Mixgetränke.
VSOP (Very Superior Old Pale)
- Mindestlagerzeit: 4 Jahre
- Charakter: Harmonischer und ausgereifter als VS, mit Noten von Holz, Vanille und leichten Gewürzen.
- Perfekt pur oder in hochwertigen Cocktails.
Napoléon (zwischen VSOP und XO)
- Mindestlagerzeit: mindestens 6 Jahre
- Charakter: Etwas komplexer und weicher als VSOP, aber noch nicht so tief gereift wie XO.
- Eine hochwertige Alternative für Genießer, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis suchen.
XO (Extra Old)
- Mindestlagerzeit: 10 Jahre (vor 2018: 6 Jahre)
- Charakter: Reichhaltig, tief und vielschichtig, mit Noten von Trockenfrüchten, Nüssen, Schokolade und Gewürzen.
- Ein klassischer Cognac zum puren Genuss.
XXO (Extra Extra Old)
- Mindestlagerzeit: mindestens 14 Jahre
- Charakter: Noch intensiver und komplexer als XO, mit tiefen Holz- und Röstnoten sowie langem Nachhall.
- Eine seltene und exklusive Kategorie für Kenner.
Hors d’Âge („Jenseits des Alters“) – Die Prestige-Klasse
- Mindestlagerzeit: deutlich über 10 Jahre, oft 30 Jahre oder mehr.
- Charakter: Die Spitze der Cognac-Kunst – besonders komplex, tief und edel.
- Wird meist für außergewöhnliche Jahrgänge oder limitierte Editionen verwendet.
Napoleon – Fassreife (Lagerungszeit in Barriquefässern) von mindestens 2 Jahren aus. Aufgrund der relativ kurzen Reifezeit hat der Cognac nur wenig Kontakt mit dem Eichenfass die Farbe ist meist hell und blass. Für eine bessere Optik wird gerne etwas Zuckercouleur zugegeben, alternaitv kann VS Cognac auch mit drei Sternen gekennzeichnet werden.
Reserve – durchschnittlich 25 Jahre lang gereift
Hors d’Age Cognac – 30 bis 50 Jahre, in Einzelfällen über 100 Jahre gereift – „über das Alter hinaus“

Cognac-Klassifikationen – Die Bedeutung der Herkunft
Die Qualität eines Cognacs beginnt im Boden. Die Region Cognac erstreckt sich über rund 80.000 Hektar in den Départements Charente und Charente-Maritime und ist in sechs offizielle Anbaugebiete (Crus) unterteilt. Jedes dieser Gebiete prägt den Charakter des Cognacs durch Bodenbeschaffenheit, Klima und Reifezeit der Trauben.
Die sechs Crus im Überblick
Grande Champagne (13.200 ha) – Die Königsklasse
Der Boden hier ist besonders reich an Kreide (ca. 35 % Kreidegehalt) und bietet beste Bedingungen für feine, komplexe Cognacs mit ausgeprägter Struktur. Die lange Fasslagerung ist entscheidend, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Cognacs aus dieser Region gehören zu den hochwertigsten und teuersten.
Petite Champagne (15.200 ha) – Die Nummer Zwei
Mit einem Kreidegehalt von etwa 25 % bringt dieses Gebiet ebenfalls hochwertige Cognacs hervor, die jedoch etwas schneller reifen als in der Grande Champagne. Fine Champagne Cognac bezeichnet eine Mischung aus Grande- und Petite-Champagne-Cognacs, wobei mindestens 50 % aus der Grande Champagne stammen müssen.
Borderies (4.000 ha) – Klein, aber charakterstark
Das kleinste Cru überzeugt mit Cognacs, die für ihren weichen, runden Charakter und feine Veilchennoten bekannt sind. Sie benötigen weniger Reifezeit als Cognacs aus der Champagne und entwickeln dennoch eine bemerkenswerte Tiefe.
Fins Bois (31.200 ha) – Die größte Anbaufläche
Hier entstehen Cognacs mit sanftem, fruchtigem Profil, die schneller reifen und eine kürzere Lagerzeit benötigen. Der Kreidegehalt ist mit ca. 15 % niedriger, was zu weicheren Aromen führt.
Bons Bois & Bois Ordinaires – Die Außengebiete
Diese Regionen liegen weiter entfernt vom Zentrum der Cognac-Herstellung. Die Böden enthalten weniger Kreide, und die Cognacs reifen vergleichsweise schnell. Hier entstehen aromatische, fruchtige Brände mit einer kürzeren Fasslagerung.
Der Einfluss der Herkunft
Die meisten Anbaugebiete liegen ringförmig um die Grande Champagne. Je weiter entfernt die Trauben wachsen, desto schneller reifen sie und desto fruchtiger wird der Cognac. Während Cognacs aus der Grande Champagne Jahrzehnte benötigen, um ihre volle Eleganz zu entfalten, sind Cognacs aus den äußeren Crus oft früher zugänglich und fruchtbetonter.
Ein Cognac ist also nicht nur ein Produkt der Destillation – er ist das Ergebnis seines Terroirs.